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Sonntag, 3. September 2017

SCHREIBFREUDE


Schüchtern schamlos
oder
Schamlos schüchtern



Du legst ein rotes Seidentuch
auf meine Schüchternheit der Augen,
verknotest seine Enden fest,
dass es mich nur noch ahnen lässt,
wozu nun deine Hände taugen
und sie mir schenken was ich such’.


Sie reißen mir den Stoff vom Leib –
gleich Resten meiner Scham und Scheu
und folgen meiner stummen Bitte,
zu stürmen meine heiße Mitte.
Ich geb’ mich auf, eh ich ’s bereu,
verwandelnd mich ins wilde Weib.


Ich lehn’ mich rücklings an die Wand,
ergreife gierig dich beim Schopf
und führ ihn dorthin, wo massiv
du augennah und zungentief
die Lust aufsaugst aus meinem Tropf –
bis Spasmen lösen ’s Augenband.


© Faro V.
P.S.
1. Aus der Sicht einer Frau: Das Ende einer zwar gewollten – doch zunächst schüchternen –  Annäherung.
2. Das Reimschema „abccba“ hat mir dabei besondere Freude bereitet

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